
Bereits im Jahr 2019 erschien Transport Fever 2. In den Jahren ist die Spielerschaft dieser Simulation, die man nur als mächtig bezeichnen kann, auf über eine Million angewachsen. Dass 90% von mehr als 23.000 Rezensionen auf Steam positiv sind, spricht auch eine deutliche Sprache. Große Fußstapfen, in die der Nachfolger sich hier zu treten anschickt.

Oftmals bedeutet ein weiterer Teil einer Reihe „Schöner! Besser! Schneller!“ zumindest wenn man dem Marketing Glauben schenken kann. Aber wenn man schon auf der Gamescom die Gelegenheit hat, direkt mit den Verantwortlichen hinter den Spielen zu reden, sollte man das auch nutzen:
„Teil 2 war zu sehr eine reine Simulation“ wird mir auf meine Frage geantwortet. Etwas ausgeführt: Das ist nicht negativ gemeint und der Simulationsaspekt wird auch in Teil 3 keineswegs zu kurz kommen – dazu später mehr. Daneben soll der Nachfolger aber auch ein gutes Tycoon-Erlebnis bilden, was bei Teil 2 aus Sicht der Entwickler zu kurz kam. Natürlich kann man sich endlos in der Konstruktion von Industrieanlagen, Verkehrsverbindungen und allem andern denkbaren verlieren. Es gilt aber zusätzlich, vielfältige Entscheidungen zu treffen, um Städte und Industrie wachsen zu lassen.

Insgesamt deckt Transport Fever 3 einen Zeitraum von annähernd 150 Jahren ab, was natürlich eine große Bandbreite an Technik mit sich bringt: Von der Dampflokomotive bis zum Elektroauto ist alles dabei. Und hier ist auch eine kleine aber entscheidende Neuerung: Während es bei Transport Fever 2, so wird mir erklärt, fast immer richtig war, stets die neueste Entwicklung zu kaufen und beispielsweise den eigenen Fuhrpark komplett auszutauschen, ist das beim Nachfolger kein Selbstläufer: Jede Menge funktionierende Fahrzeuge ohne guten Grund auszutauschen wäre schlicht nicht wirtschaftlich. Natürlich müssen aber auch Umweltaspekte, die beispielsweise uralte Dieseltransporter mit sich bringen, berücksichtigt werden.

Die Karten werden bei Beginn des Spiels komplett zufallsbasiert erstellt, was mehr Realismus aber sicher auch neue Herausforderungen mit sich bringt. Neu hinzukommen wird hier neben den bekannten Klimazonen (gemäßigt, trocken/wüstenartig, tropisch) auch eine subarktische Zone, die auch sumpfige Areale aufweisen wird. Daran wird auch die Industrie angepasst: Eine Fischzucht wird es in der Wüste nicht geben. Zudem wird es erstmals auch einen Tag- und Nachtwechsel geben.




Die Anzahl der Industrietypen hat sich auf 32 verdoppelt und wird beispielsweise um besagte Fischzucht ergänzt. Außerdem wird es mehr als 300 verschiedene Fahrzeuge geben. Eine Ölplattform benötigt natürlich auch einen Helikopterlandeplatz! Es gibt also sehr viel Neues zu entdecken.


Befürchtet jemand, dass die Simulation vielleicht doch zu kurz kommt? Um die Komplexität zu demonstrieren, pickt sich der Entwickler einen Bewohner einer nahegelegenen Stadt heraus. Diesem können wir komplett von seiner Wohnung auf dem Weg mit dem Auto in die Arbeit folgen. Tatsächlich wird, so wird mir erklärt, jeder einzelne Bewohner der Karte komplett simuliert. Es ist also keineswegs so, dass im Sichtbereich Menschen erscheinen und dann wieder verschwinden. Dass das gewissen Anforderungen an die Rechenleistung mit sich bringen wird, darf getrost angenommen werden.

Insgesamt soll Teil 3 den Einstieg ins Spiel wesentlich leichter machen, als es bei Teil 2 der Fall war. Im weiteren Spielverlauf soll die Komplexität aber deutlich ansteigen, so dass auch alte Hasen auf ihre Kosten kommen.
Ein wesentliches Merkmal von Teil 2 war die Möglichkeit des Moddings, um das Spiel beliebig zu erweitern. Dies wird natürlich auch in Transport Fever 3 möglich sein.
Transport Fever 3 erscheint 2026 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S.