Test

Sims 4: Werwölfe im Test

An den okkulten Sim scheiden sich die Geister der Sims-Community. Mit dem neuen Werwolf Gameplay-Pack hat das Entwicklerteam allerdings ein starkes Pro-Argument für die übernatürlichen Kreaturen geschaffen.

In bisherigen Sims-Generationen wurden die Werwölfe eher stiefmütterlich behandelt. In Sims 3 etwa kamen sie als Teil des Supernatural-Erweiterungspacks ins Spiel, das gleichzeitig auch noch Hexen beziehungsweise Magier und Feen mitbrachte. Darunter litt natürlich die Tiefe des Gameplays, was vor allem im Vergleich zu Vampiren, die bereits mit der Late-Night-Erweiterung eingeführt worden waren, auf.

In Sims 4 haben die Entwickler den Werwölfen ein eigenes Gameplay-Pack gegönnt – und obendrein noch ein wirklich Gutes! Und: Anders als beim Bug-Debakel Meine Hochzeitsgeschichten funktionierten alle Features problemlos.

Ob Werwölfe und Sims gut aufeinander zu sprechen sind, hängt ganz von Euch ab. (Quelle: Screenshot/EA Games)

Neue Objekte

Zwar liegt der Fokus eines Gameplay-Packs darauf, neue Gameplay-Elemente ins Spiel zu bringen. Aber als Zwischenschritt zwischen Accessoire-Packs und vollwertigen Erweiterungen, darf eine solide Auswahl an neuen Bau-und-Kaufmosus- sowie Erstelle-einen-Sim-Objekten natürlich nicht fehlen.

Passend zur Hintergrund-Geschichte der neuen Nachbarschaft sehen viele Objekte aus, als hätten sie schon einige Jahre auf dem Buckel oder hatten in einem früheren Leben einen anderen Nutzen (beispielsweise das alte Ölfass, dass als Mülleimer dient). Pures chabby chic!

Auch was die Kleidung und sonstigen neuen Erstelle-einen-Sim-Objekte angeht, verhält es sich ähnlich. Brandneu oder geschniegelt und gestriegelt ist hier nichts. Alle Aspekte der Erweiterung passen gut zueinander und schaffen ein harmonisches Bild.

Aber auch außerhalb der Erweiterung und der Nachbarschaft Moonwood Mill machen die Items eine gute Figur und fügen sich – bis auch sehr wenige Ausnahmen wie etwa die zerrissenen Jeans – problemlos ins reguläre Gameplay ein.

Neue Nachbarschaft

Die verschlafene Kleinstadt Moonwood Mill war ehemals eine florierende Holzfällerstadt. Von ihrer glorreichen Vergangenheit der Gemeinde zeugen heute allerdings nur noch verfallene und teils umfunktionierte Fabrikgebäude.

Die Entwickler haben sich wieder sichtlich Mühe gegeben, die Welt liebevoll und detailliert zu gestalten. So wabert nachts des Öfteren ein dichter Nebel über die Wege und durch die Wälder und allerorts findet man rostige Überreste der industriellen Hoch-Zeit von Moonwood Mill.

Die Gestaltung der Gemeinschaftsgrundstücke und Starter-Häuser hat das Sims-Team wieder einem der sogenannten Game Changers überlassen. Dieser Trend, der sich nun schon über einige Erweiterungen zieht, ist sehr erfreulich, denn die Game Changer – überwiegend Sims YouTuber – können sich im Gegensatz zu den Entwicklern völlig darauf konzentrieren, die innerhalb der Vorgaben von EA bestmöglichen Lots zu kreieren.

Und während diese Aufgabe bisher immer zwischen verschiedenen Game Changern aufgeteilt wurde, zeichnete diesmal einzig und allein der YouTuber James Turner für die verschiedenen Bauten verantwortlich und hat dabei unserer Meinung nach wirklich gute Arbeit geleistet. Wer Interesse hat: Seinen Bauprozess inklusive der verschiedenen Feedback-Runden dokumentierte er in einer Reihe an Videos auf seinem YouTube-Kanal.

Gameplay

Wie bereits erwähnt haben die Werwölfe wesentlich tiefergehendes Gameplay spendiert bekommen als in vorangegangenen Generationen der Lebenssimulation. Unter anderem schlägt sich das in Form von Lore nieder, die man als Spielern durch (teils wiederholtes) Lesen bestimmter Bücher entdecken kann. Die Lore dreht sich unter anderem um die Stadtgeschichte von Moonwood Mill aber auch um den jahrhundertealten Konflikt zwischen Vampiren und Werwölfen und woher die beiden übernatürlichen Spezies überhaupt kommen.

Das ist allerdings fast nur eine kleine Dreingabe zum eigentlichen Werwolf-Gameplay. Zuerst einmal muss Euer Sim dazu natürlich zum Werwolf werden. Am einfachsten geht das, indem ihr Euren Sims direkt als Werewolf erstellt. Fangt ihr keinen neuen Spielstand an, stehen Euch zwei Methoden zur Verfügung. Die eine ist, einfach Freundschaft mit einem Werwolf zu schließen und diesen zu bitten, Euch zu verwandeln. Das geht allerdings nur, wenn dieser das Fluchträger-Merkmal hat. Bei den meisten NPC-Werwölfen ist das der Fall, aber wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, dann haltet Euch an einen der Alphas der beiden Werwolf-Rudel. So haben wir es in unserem Test auch gemacht.

(Quelle: Screenshot/EA Games)

Alternativ könnt ihr die Warnschilder bei Gregs Hütte im Wald von Moonwood Mills inspizieren und dann prompt ignorieren und Euch dem stets wütenden Einzelgänger-Werwolf gegenüberstellen und ihn provozieren. Daraufhin stürzt sich Greg auf Euch und ihr tragt einen infizierten Biss davon.

Die Verwandlung zum Werwolf geht mit einigen besonderen Moodlets einher. Ist euer Sim ein Werwolf, sollte er zudem stets ein Auge auf die aktuelle Mondphase haben. (Quelle: Screenshot/EA Games)

Durch den Biss – egal auf welche Weise euer Sim ihn bekommen hat – verwandelt er sich in den folgenden Tagen in einen Werwolf. Während dieser Zeit lässt sich der Vorgang übrigens problemlos abbrechen. Besonders praktisch, wenn euer Sim nicht freiwillig gebissen wurde. Schwitzt die Infektion einfach mit einem ordentlichen Workout an einem beliebigen Trainingsgerät aus oder kauft beim Barkeeper von Moonwood Mills ein Heilmittel. Aber auch wenn euer Sim einmal ein Werwolf ist, gibt es ein Heilmittel, mit dem ihr dem ihr den Lykantrophie-Fluch brechen könnt.

Einige Tage nach dem Biss verwandelt sich euer Sim in einen Werwolf. (Quelle: Screenshot/EA Games)

Ist man erst einmal Werwolf, ändert sich so einiges. Zum Beispiel sollte euer Sims immer ein Auge auf die aktuelle Mondphase haben. Zum einen, weil das Wut-Meter eures Werwolf-Sim bei Vollmond schneller steigt. Aber auch, weil jede Mondphase ihre eigenen Vorteile mit sich bringt.

Das Wut-Meter ist eine weitere Neuerung. Steigt diese aufs Maximum an, verwandelt euer Sim sich in seine Werwolf-Form und ist für mehrere Stunden lang in Rage. In diesem Zustand könnt ihr nur sehr geringfügig auf seine Handlungen einwirken. Auch die Verwandlung selbst lässt sich zu Beginn nicht steuern. Schafft ihr es allerding, eine Rage zu überstehen, ohne einen anderen Sim zu erschrecken – das geht am besten, indem ihr euch isoliert – könnt ihr euch anschließend selbstständig verwandeln und zwischen Werwolf- und Sim-Form wechseln (sofern ihr nicht in Rage seid).

Um eine Rage vorzeitig beenden und die Kontrolle zurückgewinnen zu können, braucht ihr einen bestimmten Skill, denn wie auch für Vampire und Zauberer gibt es auch für Werwölfe einen extra Skill-Tree. Dieser hält viele interessante Fähigkeiten bereit, die ihr Stück für Stück freischaltet, je mehr ihr euch mit euren Werwolf-Fähigkeiten vertraut macht.

Außerdem können Werwölfe Wesenszüge entwickeln, durch die sich das Wut-Meter bei bestimmten Verhaltensweisen schneller füllt. So gibt es beispielsweise den Wesenszug Nachtaktiv. Das Wut-Meter von Werwölfen mit diesem Wesenszug steigt extrem schnell, wenn sie tagsüber wach sind. Dieses Feature ähnelt den Marotten von Werde berühmt.

Fazit

Das Werwölfe Gameplay-Pack ist randvoll mit neuen Features und wirkt dennoch nicht erschlagend. Auch haben die Entwickler es geschafft, dass das Werwolf-Dasein zwar eine wirkliche Herausforderung darstellt aber dennoch auch Positives mit sich bringt. Das ausgereifte Gameplay in Kombination mit der zu entdeckenden Lore, der liebevoll gestalteten Spielwelt und der großen Auswahl neuer Items macht das Gameplay-Pack für uns uneingeschränkt empfehlenswert.

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