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RetroSpace – Bunte Mischung Gameplay

Kein normaler Retro-Shooter

Bei einem sehr freundlichen Termin mit The Wild Gentlemen wurde mir RetroSpace ausführlich vorgestellt. Schon nach wenigen Minuten stellte sich vor dem Bildschirm ein Gefühl ein, als würde man direkt im Spiel zu Hause sein. Der markante Artstyle greift Anleihen aus klassischen Sci-Fi-Horror-Welten auf, kombiniert sie jedoch mit einem eigenständigen Retro-Design, das vertraut wirkt und gleichzeitig eine ganz eigene Identität entwickelt.

RetroSpace versteht sich als disco‑punkiger Space‑Horror mit spürbarer Systemtiefe: Der Gamescom‑Build ließ bereits erkennen, wie flexibel Begegnungen lösbar sind – Stealth, Ablenkungen, Fallen oder direktes Vorgehen sind gleichwertige Optionen, oft auch in Kombination. Der Schauplatz Aurora 5 ist als offen vernetztes Stations‑Gebilde aufgebaut, das über Shortcuts und Rückwege langsam aufklappt. Diese Struktur gibt dem Fortschritt Orientierung, ohne ihn zu verschachteln.

Quelle. discopunk.space

Eine bewusste Anomalie hat die Station aus der Bahn geworfen, Mutanten‑Kreaturen bevölkern die Gänge. Statt geskripteter Lösungen lebt vieles von Beobachtung und Werkzeuggebrauch: Licht und Schatten nutzen, Sicherheitsanlagen umfunktionieren, Geheimpfade finden, Blutflecken säubern oder unentdeckt Gegner umgehen statt diese zu bekämpfen laden zum Experimentieren ein.

Das Survival‑Gerüst fällt vielfältiger aus, als der erste Blick vermuten lässt. Kern ist das Mutations‑System mit temporär oder dauerhaft veränderte Fähigkeiten, die Stealth‑ und Kampfansätze spürbar umlenken – bis hin zu Gedankenkontrolle, Tentakel‑Werkzeugen oder anderem Körper‑Freakout. Der Clou: Nebenwirkungen gehören dazu und verändern Risiko‑Nutzen‑Abwägungen. Das Ableben ist fester Bestandteil des Gameplays. Anders als gewohnt erfolgt die Rückkehr als Klon, wobei mögliche Degenerationen den Spielfortschritt zunehmend prägen. Mit jedem weiteren Tod verändern sich die eigenen Fähigkeiten und lassen die Figur Schritt für Schritt weiter mutieren.

Auf Seiten des Feind‑ und Umwelt Designs wirkte der Hands-on Eindruck bewusst lesbar: Gegnertypen unterscheiden sich klar in Verhalten und Schwächen; Stationssysteme lassen sich gegen Feinde manipulieren, vorausgesetzt man findet die passenden Hebel. Das fördert Erkundung, weil jeder neue Trakt nicht nur Loot, sondern auch taktische Optionen erschließt.

Quelle: discopunk.space

Audio-visuell stützt RetroSpace seine Atmosphäre mit starkem 70er-Retro-Futurismus und einer markanten Disco-Punk-Note, ohne dabei ins Parodistische abzurutschen. Im Art-Design lassen sich Einflüsse erkennen, die an Klassiker wie BioShock erinnern, während der grafische Stil Assoziationen zu System Shock weckt. Das abwechslungsreiche Gameplay wiederum bringt Erinnerungen an Prey (2017) hervor, bleibt jedoch durch den eigenständigen Retro-Look unverwechselbar.

RetroSpace wirkt wie ein Survival‑Baukasten auf einer vernetzten Station: genug Freiheit, um Begegnungen kreativ zu lösen, genug Struktur, um nicht zu verlaufen. Das Zusammenspiel aus Stealth/Action, Mutations‑Risiken und Runs durch bekannte Decks könnte genau den Reiz ausmachen – vorausgesetzt, Balance und Lesbarkeit bleiben in größeren Arealen erhalten. Wer atmosphärische Sci‑Fi und systemisches Experimentieren mag, sollte ein Auge drauf behalten.

Quelle
Gamescom2025 Pressetermin discopunk.space
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