Cat Me If You Can: Entspannung trifft Entdeckung
In der charmant stilisierten Welt dieses Indie-Games sind Katzen nicht nur süßes Beiwerk, sondern Schlüssel zu Farbe, Atmosphäre – und einem Spielgefühl abseits vom Mainstream.

Auf der Gamescom 2025 konnte Cat Me If You Can direkt Aufmerksamkeit erregen – nicht durch laute Trailer oder bombastische Action, sondern mit einem liebevollen, reduzierten Ansatz. Das Spiel stammt vom kleinen Entwicklerstudio Cosmic Stag Games und reiht sich ein in die wachsende Zahl von sogenannten „Cozy Games“, die weniger auf Tempo und Wettbewerb setzen, sondern vielmehr auf Atmosphäre, Entschleunigung und visuelle Finesse.
Entdecken statt hetzen
Die Grundidee ist schnell erklärt: In handgezeichneten Schwarz-Weiß-Welten verstecken sich Katzen. Die Aufgabe der Spielenden besteht darin, sie aufzuspüren, zu fotografieren und damit nach und nach die Farbe in die Welt zurückzubringen. Klingt simpel – ist aber erstaunlich fesselnd. Denn die Stärke des Spiels liegt nicht in komplexen Mechaniken, sondern im Gefühl, sich in jeder Szene zu verlieren.
Was auf den ersten Blick wie ein charmantes Wimmelbildspiel wirkt, entfaltet mit der Zeit deutlich mehr Tiefe. Die Umgebung wirkt liebevoll inszeniert und steckt voller kleiner Details. Die Katzen sind clever versteckt, manchmal nur über kleine Rätsel oder Umweltinteraktionen erreichbar. Türen wollen geöffnet, Mechanismen ausgelöst und Perspektiven verändert werden. Dabei bleibt das Spiel stets zugänglich und überfordert nie – ein klarer Designfokus auf Spielerfreundlichkeit.
Stil über Spektakel
Visuell setzt Cat Me If You Can auf Kontraste: Die schwarz-weiße Grundstimmung erzeugt eine fast meditative Atmosphäre, die erst durch die Entdeckung der Katzen aufgebrochen wird. Die Farbe fungiert dabei nicht nur als optische Belohnung, sondern auch als erzählerisches Element – ein schöner Kunstgriff, der das Spielgefühl subtil aber wirkungsvoll vertieft.
Die Steuerung bleibt minimalistisch, das Interface aufgeräumt. Es gibt kein HUD, das ablenkt, keine endlosen Menüs. Stattdessen: Beobachten, ausprobieren, entdecken. Wer Spiele wie Unpacking, A Short Hike oder Dordogne schätzt, dürfte sich hier schnell wohlfühlen.
Wie viele Levels das Spiel am Ende bieten wird, wie sich die Rätsel im späteren Spielverlauf entwickeln oder ob es zusätzliche Inhalte nach Release geben soll – das bleibt vorerst offen. Klar ist jedoch: Das Grundkonzept funktioniert, und die handwerkliche Umsetzung wirkt durchdacht.