Death Stranding 2: On the Beach – Kojima liefert erneut ein Meisterwerk ab.
Nach jahrelangem Warten ist es endlich so weit: Hideo Kojima hat mit Death Stranding 2: On the Beach erneut die Gaming-Welt aufgemischt. Das Sequel zum polarisierenden ersten Teil ist nicht nur eine Weiterentwicklung, sondern ein echtes Statement an alle, die an der Vision des Ausnahmeregisseurs gezweifelt haben.
Schon die ersten Trailer haben eine dichte, melancholische Atmosphäre angedeutet, die sich nun im fertigen Spiel voll entfaltet. Kojima zeigt einmal mehr, dass Games mehr sein können als reine Unterhaltung – sie können Kunst sein, sie können bewegen, sie können Diskussionen auslösen. In einer Branche, die oft auf schnelle Action und Massenmarkt-Tauglichkeit setzt, ist Death Stranding 2 fast schon ein rebellischer Gegenentwurf.
Eine Welt, die atmet
Die Spielwelt von On the Beach ist atemberaubend schön und gleichzeitig bedrückend. Schneebedeckte Küsten, verlassene Städte, endlose Steppen – jede Location wirkt, als wäre sie sorgfältig von einem Künstler gezeichnet je zuvor. Es ist ein Erlebnis, einfach durch diese Landschaften zu wandern, die Stille zu genießen und dabei das Gefühl zu haben, wirklich auf einer verlassenen Erde zu sein.
Auch spielerisch bleibt Kojima seiner Linie treu und legt den Fokus auf das Verbinden – sowohl von Orten als auch von Menschen. Die Liefermissionen sind zurück, doch dieses Mal wirken sie ausgereifter und motivierender. Neue Ausrüstung, tiefere Interaktionen mit NPCs und noch kreativere Wege, Hindernisse zu überwinden, sorgen für frischen Wind. Gleichzeitig bleibt das Gefühl, mit jedem Schritt die Welt ein kleines Stück mehr zusammenzuführen, das Herzstück des Spiels.

Stars in Hochform
Norman Reedus kehrt als Sam Porter Bridges zurück und liefert eine der besten Leistungen seiner Karriere ab. Unterstützt wird er von einem hochkarätigen Cast, unter anderem Léa Seydoux und Elle Fanning, die emotional mitreißende Momente schaffen. Die filmische Inszenierung ist typisch Kojima: lang, detailverliebt, manchmal fast zu exzentrisch – aber genau das lieben wir an ihm.
Was Death Stranding 2 so stark macht, ist die Mischung aus bekannten Elementen und neuen, mutigen Ideen. Das Spiel wirkt insgesamt runder, strukturierter und weniger sperrig als der Vorgänger. Auch Spieler, die mit dem ersten Teil gehadert haben, dürften hier schneller ihren Zugang finden. Die zahlreichen Quality-of-Life-Verbesserungen zeigen, dass Kojima sein Publikum genau beobachtet hat.
Death Stranding 2: On the Beach ist nicht einfach nur ein Spiel. Es ist eine Reise, eine Erfahrung, ein Kunstwerk. Hideo Kojima beweist einmal mehr, dass er zu den wenigen Schöpfern gehört, die sich trauen, unkonventionelle Wege zu gehen und dennoch ein mitreißendes, großes Entertainment-Erlebnis abzuliefern. Für Fans des ersten Teils ein Muss, für alle anderen eine Chance, sich auf etwas völlig Neues einzulassen.